Neulich hat mir jemand gesagt, wie toll sie meinen braunen Tisch findet, den ich immer zum Fotografieren verwende. Soll ich mal ein Geheimnis verraten? Das ist gar kein Tisch. Das ist eine mit Acrylfarbe bemalte Holzplatte aus dem Baumarkt. Diese wiederum liegt auf einem kleinen, klar lackierten quadratischen Tisch, dessen heller, leicht orangestichiger Farbton sich leider gar nicht zum Fotografieren eignet. Da ich immer zu faul war ihn abzuschleifen, bin ich lieber in den Baumarkt gefahren und habe eine schwere Holzplatte nach Hause geschleppt. Genaugenommen habe ich sogar zwei geschleppt, denn für unsere wirklich schöne gelb-orangefarbene Wohnzimmerwand brauchte ich auch noch eine Platte. Wenn man also keinen hübschen Tisch hat, gibt es viele günstige Möglichkeiten, sich einen schönen Fotohintergrund zu basteln.
Sehr gut eignen sich zum Beispiel leichte Sperrholzplatten, die man günstig im Supermarkt bekommt. Man sollte nur darauf achten, dass sie groß genug sind. Ich habe mich für 59 x 42 cm große Platten entschieden. Die reichen, wenn man etwas von oben mit einem 50mm Objektiv fotografiert oder auch für Fotos mit einem Makroobjektiv. Braucht man etwas mehr Platz, sollte man größere Platten nehmen oder sich für solideres Holz entscheiden, dass es ja in allen möglichen Größen gibt.
Als Farbe eignet sich Acrylfarbe. Weil sie wasserlöslich ist, ist sie leicht von Flächen und aus dem Pinsel zu entfernen, so lange sie noch feucht ist. Man kann sie aber auch sehr gut mit Wasser verdünnen und sein Holz lasieren, so dass dessen Struktur durchscheint. Wenn man seinem Holz einen alten Look verleihen möchte, kann man sogenannten Krakelierlack verwenden. Dafür wird die Holzfläche mit einer dunklen Akrylfarbe gestrichen. Danach den Lack auftragen und trockenen lassen. Wenn man dann eine zweite, hellere Farbe aufträgt, reißt die obere Farbschicht auf.
Einen ebenfalls sehr interessanten Hintergrund kann man sich mit Tafelfarbe herstellen. Sie ist für alle möglichen Untergründe geeignet und trocknet matt. Ich habe nun doch meinen alten Tisch restauriert und nach dem Abschleifen zwei Lagen schwarze Tafelfarbe aufgetragen. Nach dem Trocknen waren die Pinselstriche noch sichtbar und die Oberfläche rau. Beides finde ich gut, denn die Pinselstriche machen die Oberfläche etwas interessanter und die raue Oberfläche schluckt Licht und verhindert Spiegelungen. Malen klappt natürlich auch und F. wird begeistert sein, dass sie nun doch wenigstens ein Möbel anmalen darf.
Weiße Hintergründe finde ich fürs Fotografieren eigentlich nicht so toll. Wenn man dann noch weißes Geschirr benutzt und das Essen, dass man fotografiert, hell ist, kann man oft gar nicht mehr zwischen Objekt und Hintergrund unterscheiden. Die helle Farbe reflektiert zu viel Licht und schluckt die Kontraste. Ich mag es lieber, mit dunklen Farben zu arbeiten und wenn in meinem Foto die Schatten absaufen, finde ich das nicht schlimm. Aber im Winter kriegt man mit natürlichem Licht und dunklen Hintergründen so keine guten Fotos hin. Da braucht man wirklich alles an Reflektion, was da ist. Also werde ich die weißen Hintergründe wohl hauptsächlich in den dunklen Monaten verwenden.
Wenn man seine Hintergrundmaterialien und -farben aussucht, sollte man unbedingt darauf achten, dass sie abwaschbar sind. Die helle, mit Krakelierlack bemalte Oberfläche muss dafür nochmal mit wasserfestem, am besten mattem, Lack überstrichen werden. Die Tafelfarbe ist wasserfest, aber man sollte immer daran denken, dass sie auch sehr rau ist.
Nun habe ich so viel über meine neuen Hintergründe geschrieben, dass ich fast mein Rezept vergessen hätte! Ich weiß, dass jetzt alle lieber was mit Beeren und anderem sommerlichen Obst wollen, aber wir essen nur noch Äpfel. Tolle kleine, saure Demeteräpfel vom Bodensee, von denen uns eine Freundin eine Riesenkiste mitgebracht hat. Ich habe auf Instagram und Facebook gefragt, was ich damit machen soll und habe sehr viele Angregungen bekommen. Heute gibt es Applecrisps im Glas. Die schrumpfen während des Backens und so passt am Ende noch eine Kugel Vanilleeis rein. Gut verschlossen (und ohne Eis) kann man sie als Nachtisch essen oder zwischendurch als Snack. Sie sind leicht zu transportieren und vielleicht freut sich ja auch die eine oder andere Freundin darüber.
Mini-Applecrisp im Glas (4 Portionen) Zutaten
Für die Füllung
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- 4 sehr kleine Äpfel (250-300 g)
- 50 g brauner Zucker
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Speisestärke
- 1/4 TL gemahlene Vanille
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Für das Topping
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- 5 EL Haferflocken
- 1 EL brauner Zucker
- 1 EL weißer Zucker
- 1 EL Öl
- 1/4 TL gemahlene Vanille
- 1 Prise Salz
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- Ofen auf 200°C vorheizen. Ein Backblech und vier kleine Weckgläser (160 ml) sowie ein Backblech bereitstellen.
- Äpfel vom Gehäuse befreien und fein würfeln. Restliche Zutaten dazugeben und gut mischen. In die Gläser füllen.
- Zutaten für das Topping mischen und auf die Füllung geben.
- Auf das Backblech stellen und 20 Minuten backen.
- Warm oder kalt servieren.