Ich habe mich sehr gefreut, als vor ein paar Monaten das Bistro und Café Memo in unserer Straße öffnete. Vor der Öffnung traf ich das Besitzerpaar und habe sie gefragt, was es bei ihnen auf der Speisekarte stehen würde. „Arabisch“, bekam ich als Antwort. „Falafel, Humus, Linsensuppe.“ Bei der Falafel musste ich nachfragen, den die Neustadt ist wirklich nicht berümt für ihre Falafel.Eher das Gegenteil. Döner-Imbisse sollte man eher meiden, denn die servieren einen Einheitsbrei aus tiefgefrorenen Falafelbällchen mit viel Eisbergsalat, blassen Tomaten, Krautsalat, und Saucen, die man selbst wenn sie vegan sind, nicht unbedingt essen möchte. Hummus zur Falafel habe ich hier noch nie gesehen. Und war deshalb sehr gespannt, nicht nur auf die Falafel, sondern auch auf die Gerichte, die es sonst noch so geben würde.
Also sind wir gleich zur Eröffnung losgestiefelt, zum „Fawafelessen“, wie F. sagt. Bestellt haben wir zwei Falafelrollen und eine Linsensuppe, für F. Ich habe natürlich erstmal meinen üblichen Fragenkatalog ausgepackt. „Was ist da drin?“ „Falafel, Salat, Hummus mit Tahine.“ „Sind da vielleicht Eier drin?“ „Eier?“ Was ist in dem Hummus? Joghurt?“ „Joghurt? Wieso Joghurt? Sind Sie allergisch?“. „Nein, Veganerin.“ „Kein Problem, da ist nichts drin.“ Also warteten wir und dann kamen zwei in dünnes Fladenbrot eingewickelte Falafelrollen, die ich so nur aus Berlin kenne und dort immer sehr gerne gegessen habe. Und diese, die jetzt nicht in Berlin sondern in Dresden vor mir lag, war sehr gut! Die Bällchen waren frisch zubereitet und knusprig und der Hummus sehr cremig und mit einer ordentlichen Portion Tahine, Zitrone und Knoblauch angerührt. Dass das alles in dünnes Fladenbrot eingewickelt war, fand ich super, denn man konnte es sehr einfach essen.
Okay, mir ist schon klar, dass die wenigsten eine angebissene Falafelrolle sehen wollen. Hier also der Falafelteller, der mit einer sehr großzügigen Portion Hummus und frittierten Kartoffeln serviert wird.
Am tollsten finde ich die liebevolle Anrichtung mit frischer Petersilie und gerösteten Mandeln.
F. liebt diese Linsensuppe, die ein wenig flüssiger ist als andere rote Linsensuppen, die ich bisher gegessen habe. Es ist eine einfache aber sehr gut gewürzte Suppe, die man als Zwischenmalzeit oder leichtes Mittagessen genießen kann.
Wir gehen oft ins Memo. Das Essen ist frisch und schmeckt immer. Die Besitzer sind sehr freundlich und zuvorkommend und sie machen ein veganes Essen immer möglich, auch wenn es sowohl auf der festen Speisekarte als auch beim Tagesangebot viel Fleisch gibt. Auf der festen Karte findet man arabisch/palästinensisch/libanesische Suppen, Vorspeisen, Snacks, und Hauptgerichte, sowie Getränke. Das Mittagsangebot ist ein täglich wechselndes Gericht zum Preis von 4,90 €. Dafür bekommt man eine große Portion und wie gesagt, man kann es immer vegan abwandeln lassen. Man muss nur sagen, was man möchte.
Ich nehme mir seitdem es das Memo gibt häüfig was für die Mittagspause mit. Unter anderem waren schon folgende Gerichte dabei: Mahashi (gefüllte Kartoffeln und gefüllte Zucchini), Tabule o fatayer (Taboulé mit gefüllten Teigtaschen), Bamieh (Okraschoten in Tomatensauce mit Reis)) und mein absolutes Lieblingsgericht Batata belhame (ein Auflauf mit gestampften Kartoffeln und Gemüse. Sehr lecker!). Ein Blick auf die Mittagskarte lohnt sich auf jeden Fall. Ich finde es toll, dass ich auf diese Weise so viel über die palästinensisch/arabische Küche lernen kann und man merkt, wie viel Liebe in den Gerichten steckt.
Toll ist natürlich auch, wie kinderfreundlich das Memo ist. Glücklicherweise haben wir eine Tochter, die für ihre zwei Jahre ungewöhnlich viele verschiedene Dinge isst. Wir schleppen sie in alle möglichen Restaurants und auch zu Hause probiert sie viele verschienene Gerichte und Zutaten. Hummus kannte sie schon von zu Hause und auch Falafel habe ich öfter für sie gemacht. (Zugegebenermaßen gekaufte aus dem Bioladen.) Die Kinderteller im Memo kann ich im Gegensatz zu denen in manch anderem Restaurant (wo es Pommes mit Wurst, Spaghetti mit Fleischbällchen. Fischstäbchen usw. gibt.) sehr empfehlen, denn hier werden kindgerechte Portionen der normalen Gerichte zubereitet. Linsensuppe, Teigtaschen, kleine Pizzen, und den Falafelteller für Kinder hat F. hier schon verdrückt. Das finde ich toll, denn unsere Tocher ist es gewöhnt, dass gleiche wie wir zu essen.
Manchmal isst F. aber auch einfach bei mir mit oder klaut eine Falafelrolle:
Wer in Dresden ist, sollte also unbedingt in die Neustadt fahren und dieses tolle kleine Restaurant besuchen. Das ist es meiner Meinung anch auf jeden Fall wert. Alle Infos zum Mittagstisch, zu den Öffnungszeiten und zur Anfahrt finden sich auf der Facebookseite des Restaurants.