Ich mag keine Pizza Hawaii und ich kann es nicht leiden, wenn man Rosinen in ein herzhaftes Gericht tut. Sowas gehört sich einfach nicht, dachte ich immer. Das schmeckt doch nicht. Vor langer Zeit wollte eine Freundin ein neues Nudelgericht ausprobieren. Die beiden Hauptzutaten der Sauce waren Sahne und Feigen. Mich gruselte es schon beim Gedanken daran, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Ich kanns ja mal probieren. Meine Freundin war sehr begeistert, ich bekam noch nicht mal einen halben Bissen herunter.
Solche Geschmackskombinationen sind nichts für mich und ich dachte, dass ändert sich nicht. Mein Mann wiederum findet sie super, er hortet Chutneys, die für mich auch in die süß-und-herzhaft-Kategorie gehören. Im Sommer habe ich deshalb für ihn mal ein Aprikosenchutney gemacht, mit frischen Aprikosen, ein paar Tomaten, vielen Gewürzen, Zucker und Essig. Beim Probieren und Abschmecken habe ich dann gemerkt, dass dieses Chutney ja ganz wunderbar schmeckt, dass es rein gar nichts von Pizza Hawaii oder Feigenpasta hat. Seitdem liebe ich Chutney.
Ursprünglich war das Rezept für den Vegan Month of Food gedacht, aber da hier im September alles drunter und drüber ging, verstaubte das Chutney im Entwürfe-Ordner. Nun sind leider keine frischen Aprikosen mehr zu haben. Aber das macht nichts! Denn ich habe das Chutney nochmal gemacht, diesmal mit getrockneten Aprikosen. Beide Versionen schmecken sehr unterschiedlich, denn während sich die frischen Aprikosen mit den anderen Zutaten mischen und mehr Struktur als Geschmack liefern, stehen die getrockneten Aprikosen im Mittelpunkt. Das frische Aprikosenchutney ist fruchtiger und leichter, aber auch essiglastiger. Das getrocknete Aprikosenchutney ist komplexer und wärmer, es enthält all die verschiedenen sanften Geschmacksnoten, die man in getrockneten Aprikosen findet. Es ist ein sehr schönes Herbstrezept, und die Farbe ist auch fantastisch.
Aprikosenchutney mit frischen Früchten
3 Kapseln schwarzer Kardamom
15 schwarze Pfefferkörner
3 Nelken
3 Pimentkörner
1 TL braune Senfsamen
1 TL Koriandersamen
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 getrocknete rote Chilischote
500 g frische Aprikosen, geviertelt
3 Kirschtomaten, geviertelt
150 g Zucker
60 ml Wasser
2 EL Weißwein- oder Apfelessig
1 TL frischer, gehackter Ingwer
1 TL Salz
Alle ganzen Gewürze in einen mittelgroßen Topf geben und toasten. Sie sollten stark riechen und leicht gebräunt sein. Restliche Zutaten dazugeben, Deckel auflegen und 10 Minuten auf höchster Stufe kochen, dann die Temperatur etwas reduzieren und ohne Deckel ca. 20 Minuten köcheln lassen, bis das Chutney eingedickt ist. In sterile Gläser füllen, abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewaren.
Aprikosenchutney mit getrockneten Früchten Chutney
3 Kapseln schwarzer Kardamom
15 schwarze Pfefferkörner
3 Nelken
3 Pimentkörner
1 TL braune Senfsamen
1 TL Koriandersamen
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 getrocknete rote Chilischote
200 g ungeschwefelte, getrocknete Aprikosen, geviertelt
3 Kirschtomaten, geviertelt
125 g Zucker
120 ml Weißwein- oder Apfelessig
1 1/2 EL Tomatenmark
1 TL frischer, gehackter Ingwer
1 TL Garam Masala
1/2 TL Madras-Currypulver
1 – 1 1/2 TL Salz
Alle ganzen Gewürze in einen mittelgroßen Topf geben und toasten. Die Gewürze sollten stark riechen und leicht gebräunt sein. Restliche Zutaten dazugeben und mit Salz abschmecken. Deckel auflegen und 10 Minuten auf höchster Stufe kochen, dann die Temperatur etwas reduzieren und ohne Deckel ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis das Chutney eingedickt ist. In sterile Gläser füllen, abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewaren.