Neulich habe ich Coco ein paar Interviewfragen beantwortet. Eine Frage lautete, woher ich die Inspiration für meine Rezepte bekomme. Diese Frage ist nicht sehr einfach zu beantworten. Meistens gibt es nämlich keine. Ich denke über bestimmte Zutaten nach und überlege, was man aus ihnen machen könnte. Geschmackskombinationen, Farben und Themen wie zum Beispiel „Winter“ spielen eine Rolle und so geht dann alles seinen Gang. Neulich allerdings kam der Anstoß für ein Rezept von meiner Tochter. Sie hört gerne Geschichten und wir lesen ihr entweder Bücher vor oder lassen sie Hörbücher hören. Pettersson und Findus findet sie besonders gut und wir haben schon zwei der schönen Bücher von Sven Nordqvist. Ich glaube, F liebt diese Kinderbücher so, weil man das Geschehen mit Hilfe der detailreichen Bilder auch als Kindergartenkind gut nachvollziehen kann und es außerdem immer etwas Neues zu entdecken gibt. F „liest“ die Bücher deshalb auch gerne alleine und studiert die Bilder. Dabei ist ihr aufgefallen, dass Findus gerne Pfannkuchen isst. Also wollte sie irgendwann auch Pfannkuchen. In den Weihnachtsferien stand sie jeden Morgen ganz motiviert auf und gab uns die Anweisung, ihr bitte sofort Pfannkuchen zu machen. Sie zählte die Zutaten auf und rührte den Teig. Dann stellte sie einen Stuhl an den Herd, kletterte drauf und erläuterte mir, dass die Pfannkuchen bitte nicht groß sein sollten, sondern klein. Denn Petterssons Pfannkuchen seien schließlich auch klein. So ist das. Ich habe Küchenkonkurrenz bekommen und die erteilt mir auch noch Befehle.
Irgendwann hatte ich genug von süßen Pfannkuchen, aber auf Langeweile folgt manchmal auch Inspiration und so entstand das nachfolgende Rezept. Zunächst habe ich überlegt, dass man statt Weizenmehl auch mal ein anderes Mehl nehmen könnte und weil es Winter ist, kam ich auf das herzhafte Buchweizenmehl. Das wollte ich mit anderen winterlichen Zutaten kombinieren, am besten Bohnen und Knollengemüse. Topinambur ragt geschmacklich genauso heraus wie Buchweizen, aber beide Lebensmittel schmecken auch so unterschiedlich, dass sie sich kaum in die Quere kommen. Farblich passen beide auch gut zum Winter, zu diesem Winter, und warme Braun- und Beigetöne sind mir zum Fotografieren sowieso am liebsten. Das in der Originalversion süße Rezept für die Pfannkuchen stammt von hier. Auch wenn Ihr dort ein Ei im Rezept findet, kann man das ohne Probleme weglassen. Da aber auch noch Joghurt dabeistand, habe ich gekochte Kichererbsen mit Wasser püriert, um so eine ähnlich lockere Konsistenz zu erreichen. Beide Rezeptbestandteile enthalten frischen Ingwer, den man, wenn es zu scharf erscheint, auch weglassen kann.
Buchweizenpfannkuchen mit Topinambur und Kichererbsen (8 Pfannkuchen)
Für die Pfannkuchen:
180 g Buchweizenmehl
1 EL Stärke
2 TL Backpulver
1/2 Salz oder nach Geschmack
2 TL geraspelter Ingwer
2 Knoblauchzehen, geraspelt
360 ml Wasser
90 g gekochte Kichererbsen, abgespült und abgetropft
Öl für die Pfanne
Vorgehensweise:
Mehl, Stärke, Backpulver, Salz, Ingwer und Knoblauch in einer Schüssel vermischen. Wasser und Kichererbsen im Mixer pürieren. Flüssige Zutaten zu den trockenen geben und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
Eine große Pfanne mit Öl einstreichen. Einen gehäuften Esslöffel Teig in die Pfanne geben und bei mittlerer Temperatur goldbraun backen, dann wenden und die andere Seite backen. Wenn die Pfanne große genug ist, kann man zwei oder drei Pfannkuchen auf einmal braten. Im Ofen warmhalten oder später kurz in dem Ofen geben.
Für die Topinambur:
300 g Topinambur
90 g gekochte Kichererbsen, abgespült
1 EL Öl
1 EL Sojasauce
1/2 EL Liquid Smoke
2 TL geraspelter Ingwer
2 Knoblauchzehen, geraspelt
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Vorgehensweise:
Ofen auf 200°C vorheizen. Alle Zutaten in einen kleine Auflaufform geben und gut mischen. Ca. 45-55 Minuten backen, bis die Topinamburstückchen weich sind. Gelegentlich umrühren.