Heute zum Vegan Wednesday noch ein paar Gedanken zum Thema Inspiration und zum Thema Getreide: Natürlich kommt die Inspiration oft aus Kochbüchern. Allerdings finde ich dafür meistens die Zutaten interessanter als die Rezepte. Das ist mir aufgefallen, als ich Gerichte für das neueste Kochbuchprojekt von Celine Steen und Tamasin Noyes ausprobiert habe. The Great Vegan Whole Grains Cooking Book kommt nächstes Jahr heraus und das Thema ist Kochen mit vollwertigem Getreide. Für dieses tolle neue Buch zu kochen, hat mich an die Zeit erinnert, als ich mein Brot selber gebacken habe und mir deswegen sogar eine Getreidemühle anschaffte. Damals hatte ich unverschämt viele verschiedene Körner im Vorratsschrank, aus denen ich nicht nur fleißig Mehl herstellte, sondern sie auch für die verschiedensten Gerichte verwendete. Irgendwann siegte dann aber die Faulheit, das Brot wurde wieder gekauft und die Getreidesorten aufgebraucht. Von da an gab es dann statt einheimischem Buchweizen oder Einkorn lieber wieder teures, weitgereistes Quinoa.
Für Celines und Tamis Buch musste ich jetzt wieder verschiedene Körner anschaffen und ich war sehr froh darüber. Seitdem wird wieder viel kreativer gekocht, sowohl mit ganzem Korn als auch mit ungewöhnlichen Mehlsorten. Unsere Pfannkuchenphase ist noch nicht beendet, aber damit es nicht langweilg wird, probieren wir immer wieder neue Rezepte aus. Die Pfannkuchen von oben sind aus selbstgemahlenem Einkornmehl gemacht. (Das Rezept folgt unten.) Das Kind ist total begeistert, wenn wir Körner oben in die Mühle schütten, die ein paar Sekunden später unter viel Getöse als warmes Mehl in einer Schüssel landen.
Habe ich schon mal gesagt, wie toll Hafermehl ist? Da es sehr weich ist, ist es schwer zu mahlen, alternativ kann man aber auch Haferflocken im Universalzerkleinerer zu Mehl verarbeiten. Das habe ich für diese Schokoladen-Mandelplätzchen aus 500 Vegan Recipes gemacht. Schokolade hatte ich keine, stattdessen habe ich einfach 60 ml Öl genommen.
F ist hat nicht nur ein Lieblingsessen. Pizza ist genauso beliebt wie Pfannkuchen, auch weil man sie so leicht selbermachen kann. Ich weiß, ich sollte hier nicht so mit meinem Kind angeben, aber ich finde es schon toll, dass eine Dreijährige ihre eigene Pizza macht. Wir kneten den Teig und dann bekommt sie eine Portion, die sie ganz alleine ausrollt und ohne Hilfe belegt. Es ist fantastisch, dass sie sich schon so fürs Kochen interessiert. Wir haben nichts gegen Fertig- oder Tiefkühlprodukte, aber es ist gut zu wissen, dass das Kind sich später ohne Probleme selbst versorgen kann und neben einer Fertigpizza dann wahrscheinlich hunderte selbstgemachter Alternativen hat. Außerdem lernt sie beim Mitmachen, dass alle Familienmitglieder fürs Kochen verantwortlich sind und sich jeder einbringen kann. Letztes Wochendende haben wir eine Dinkelpizza gemacht. Wir waren alleine, ich habe die Pizza aber trotzdem nach unserem Standardrezept gemacht. So hatten wir dann eine ganze Menge Teig übrig, den wir anschließend zu Minibroten für das Sonntagsfrühstück verarbeitet haben.
Wenn man viel experimentiert und improvisiert, findet man manchmal auch tolle neue Zubereitungsmethoden für Lebensmittel, von denen man immer dachte, sie schmecken nicht. So ging es mir mit Buchweizen. Ich mag ihn eigentlich weder roh (in Rohkostgerichten zum Frühstücksbrei oder Müsli verarbeitet) noch gekocht. Egal wie man es macht, Buckweizen entwickelt meiner Meinung nach eine ähnliche Konsistenz wie eingeweichte Lein- oder Chiasamen, und die ist leider immer schleimig. Dann habe ich den Buchweizen gemahlen und wollte damit backen. Meine ersten Waffeln haben mich nicht überzeugt. Der Buchweizengeschmack war viel zu aufdringlich und passte auch nicht so gut in ein süßes Rezept. Also habe ich das Mehl für die Waffeln mit anderen glutenfreien Mehlen gemischt und das war gleich viel besser. In kleinen mengen würde ich ihn also weiterhin süßen Speisen beimischen, in größeren Mengen passt er besser zu Herzhaftem. Für den gekochten Buchweizen habe ich in der Zwischenzeit übrigens die ultimative Lösung gefunden. Wenn man ihn gleich nach dem Kochen püriert, kann man daraus tolle Pommes machen. Die sind so ähnlich wie frittierte Polenta und schmecken super.
Einfache Buchweizenpommes
100 g Buchweizen
240 ml Gemüsebrühe
2 Knoblauchzehen
Salz und Pfeffer
Öl zum Braten oder Backen
Buchweizen und Brühe in einen Topf geben. Nach Packungsanweisung weich kochen. (Mein Buchweizen braucht ca. 10 Minuten.) Das gekochte Getreide sofort in eine Küchenmaschine geben und mit Knoblauchzehen pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine gefettete Kastenform vorbereiten und den Buchweizen hineingeben. Glattstreichen und vollständig abkühlen lassen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und die Buchweizenspalten auf allen Seiten knusprig braten.
Mit scharfer Sauce als Snack oder Beilage servieren.
Einkorn-Hafer-Pfannkuchen
120 g Einkornmehl (Dinkel- oder Weizenvollkornmehl als Ersatz)
30 g Haferflocken
1 TL Backpulver
1/4 TL Salz
240 ml Wasser oder Sojamilch
60 g Apfelmus
2 EL Agavendicksaft
Öl für die Pfanne
Alle Zutaten für den Teig vermischen und zehn Minuten quellen lassen.
Öl in einer Pfanne erhitzen und jeweils 2-3 El Teig hineingeben. Bei mittlerer Hitze goldgelb backen, wenden und die andere Seite backen. Das Einkornmehl lässt die Pfannkuchen schnell bräunen, deshalb darauf achten, dass sie nicht zu dunkel werden.
Mit Marmelade oder Zucker servieren.