Fast nichts ist besser als ein ruhiger Sonntagmorgen mit Espresso und süßem Hefegebäck. Ich bin ein schrecklicher Morgenmuffel und Zucker und Koffein helfen mir, wach zu werden. Außerdem ist Ostern, und auch wenn ich auf Eier in jeder Form gut verzichten kann, ein Hefegebäck gehört dazu. Was wiederum komisch ist, bei uns in der Familie hat früher nie jemand einen Osterzopf oder Ähnliches gebacken. Aber überall gibt es Zöpfe, Schnecken, Hasen, oder Nester aus Hefeteig, das hat irgendwann abgefärbt. Und es ist ja auch viel praktischer einen Hefezopf zu machen, statt sich mit einer dreistöckigen Torte abzumühen. Jetzt möchte ich aber bitte nicht schon wieder hören, dass Hefe zu kompliziert ist. Das stimmt nicht, man muss es nur ausprobieren und wenn man es ein paar Mal gemacht hat, kriegt man ein Gefühl für den Teig. Meine ersten Backversuche sahen aus wie diese kleinen faustgroßen, ovalen Steinchen, mit denen manche gerne ihren Garten verzieren. Sie haben übrigens auch so geschmeckt und guckt mal jetzt. Es ist viel besser geworden!
Auf den Hefezopf habe ich trotzdem verzichtet, denn ich friere gerne eine und das am besten in Einzelportionen. Deshalb liebe ich gefüllte Schnecken. Statt Mohn, Pudding oder Nüssen habe ich mich diesmal für Makronencreme entschieden. Die kleinen vor Jahren aus Frankreich mitgebrachten Döschen haben mich bereits seit einiger Zeit etwas empört angesehen und das Haltbarkeitsdatum hat auch rot geblinkt. Maronencreme gibt es von Clément Faugier (Crème de Marrons), man kann aber auch eine Bio-Variante bekommen oder im Internet nach Rezepten schauen. (In manchen Supermärkten gibt es bei den Kartoffeln, Zwiebeln und losen Nüssen auch vorgekochte, eingeschweißte Maronen.) Als Alternative, die den Geschmack natürlich etwas verändert, würde ich zudem Pflaumenmus oder Birnenkraut bzw. Apfelkraut empfehlen. Ansonsten tut es vielleicht auch eine einfache Zucker-Zimt-Füllung. Wenn Ihr Euch die Zubereitungsweise genau anseht, werdet Ihr sehen, dass eine solche Füllung bereits vorgesehen ist. Ich habe sie auf den Teig gestreut und diesen dann zu einem Viertel seiner Größe gefaltet, um ihn dann wieder auszurollen. Das klingt etwas umständlich, hat den Teig beim Backen aber schön geschichtet, ähnlich wie bei einem Croissant. Wer das nicht machen möchte, kann den Schritt auslassen und die Zucker-Zimt-Mischung einfach über die Makronencreme streuen. Ach ja, natürlich sollten alle Zutaten Zimmertemperatur haben, das Wasser kann man lauwarm dazugeben, dann geht der Teig etwas besser.
Zimtschnecken mit Maronencremefüllung (12 Stück)
Zutaten
Für den Teig
250 g Mehl
1 TL Trockenhefe
50 g Zucker
1/4 TL Salz
60 ml Öl
150 ml lauwarmes Wasser
Für die Füllung
2 EL Zucker
1 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
200 g Maronencreme
Vorgehensweise
1. Für den Teig Mehl, Hefe, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen.
2. Öl und Wasser dazugeben.
3. Teig ca. 5-7 Minuten kneten. Er sollte glatt und geschmeidig sein.
4. Abdecken und ca. eine Stunde gehen lassen.
5. Arbeitsfläche mit etwas Mehl bestreuen und den Teig nochmal eine Minute glattkneten.
6. Jetzt zu einem Rechteck ausrollen (40 x 30 cm).
7. Für die Füllung Zucker und Gewürze mischen.
8. Den Teig so falten, als wolle man ihn in einen C6 Umschlag stecken: Erst halbieren, dann vierteln. Am Ende sollte er noch die gleiche Form haben wie vorher, nur viel kleiner.
9. Jetzt wieder auf 40 x 30 cm ausrollen und mit der Makronencreme bestreichen.
10. Den Ofen auf 180°C vorheizen. Eine 12er Muffinform einfetten. (Meine hat quadratische Einbuchtungen, aber eine mit runden geht auch.)
11. Den Teig von der längeren Seite aufrollen und in 12 gleich große Stücke schneiden.
12. In die Muffinförmchen legen, abdecken und 30 Minuten gehen lassen.
13. 25 Minuten backen, dann aus dem Ofen nehmen. Ca. 5 Minuten abkühlen lassen, dann aus den Formen nehmen und ganz abkühlen lassen.