Ich weiß, ich bin früh dran, aber meine Güte, ich will endlich Sommer. Ich hab diese Dunkelheit, die Kälte und den Regen so satt. Ich will T-Shirts und Sonnencreme und frische Beeren. Ganz viele. Ich wünschte, ich lebte in einer Gegend mit ewigem Sommer. Vielleicht Kalifornien? Aber dann würde ich mich wohl über diese ständige Hitze beschweren und hätte gar keine Energie für diesen leckeren Makronenkuchen mit Blaubeeren. Also wahrscheinlich ist es gut, dass wir April haben und nicht August.
So, jetzt aber mal mit dem Gemecker aufhören. Und ja, das Foto über dem Text sieht sehr gestellt aus. Dieser Blaubeerkorb ist nicht passiert. Jedenfalls nicht heute und nicht in den letzten Tagen. Aber Ihr wisst ja, wir Foodblogger schummeln ständig. Ne, keine Sorge, es war nur eine kleine Schummelei. Das ist ein altes Foto von letztem Sommer, als wir diesen großen Korb mit „echten“ Blaubeeren erwischten. Die waren zwar klein aber sehr, sehr geschmackvoll. Eigentlich ist es ja gut, dass man solche Beeren nicht das ganze Jahr über bekommt. Denn ehrlich gesagt ist es unglaublich dreist, sich über den Mangel an frischen Beeren zu beschweren, wenn der Kühlschrank jeden Tag vollgestopft ist. Deshalb habe ich gefrorene Beeren zum Backen genommen und alles war gut.
An dem Text merkt man schon, dass ich heute nicht so ganz auf der Höhe bin. Und dieser Kuchen spiegelt meine Konflikte wieder. Nicht die Konflikte, die ich habe natürlich, aber er ist aus einer Reihe Widersprüche entstanden. Das Rezept ist kein Rezept, dass man erwarten würde. Und es zeigt, dass manchmal auch aus schlechter Laune und Ziellosigkeit etwas Gutes Entstehen kann. Etwas sehr Gutes. Denn obwohl ich hier wahrscheinlich gerade gegen jede einzelne bitte-lies-diesen-Beitrag-Regel verstoße, der Kuchen schmeckt lecker und ich kann ihn zum Nachbacken empfehlen.
Der Makronenkuchen sieht aus wie Käsekuchen, ist aber keiner. Denn obwohl Käsekuchen mit Blaubeeren super ist, gibt es einfach schon genug Rezepte dafür.
Die Kokosmussfüllung habe ich ausgesucht, weil ich etwas wollte, dass nicht nur anders schmeckt als Käsekuchen, sondern sich auch anders anfühlt. Deshalb kamen Kokosraspel in die Füllung.
Obwohl ich mir den Sommer wirklich wünsche, würde ich diesen Kuchen trotzdem als Winterkuchen bezeichnen. Kokosmakronen sind meine liebsten Winterkekse und weil es sich eben draußen wie Winter anfühlt, war diese Füllung die perfekte Wahl.
Aus für mich rätselhaften Gründen ist mir gerade nicht so nach Zucker. Deshalb kommt dieser Kuchen eher sanft daher und ist wohl nichts für Zuckerbombenliebhaber. Aber wer es gerne etwas ausgeglichener und unzuckriger* mag, für den ist der Kuchen ganz richtig.
Nachdem ich meine Gefühle jetzte auf eine sehr kryptische Art und Weise ausgedrückt habe, lasst uns doch endlich Kuchen backen. Und vielleicht motzen wir dabei ein bisschen übers Wetter. (Ihr könnt mir in den Kommentaren auch gerde davon erzählen, wie toll das Wetter gerade ist. Das würde mich aufheitern.)
*Worterfindung meiner Tochter
Makronenkuchen mit Blaubeeren
Vorgehensweise
- Alle Zutaten für die Füllung in eine Schüssel geben und gut verrühren.
- Für den Boden eine Springform (21cm Durchmesser) einfetten und den Ofen auf 180°C vorheizen.
- Haferflocken, Mehl, Kakao, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen.
- Sojamilch und Kokosfett dazugeben.
- Alles zu einem Teig verarbeiten und in die Form pressen.
- 10 Minuten backen.
- Für den Belag Blaubeeren in einen kleinen Topf geben und kochen, bis sie zerfallen.
- Wasser und Agar Agar mischen, dazugeben, gut verrühren und ca. 2 Minuten köcheln lassen.
- Boden aus dem Ofen nehmen und Füllung darauf verteilen.
- Belag auf die Füllung geben und gut verstreichen.
- 40-45 Minuten backen.
- Vor dem Servieren vollständig abkühlen lassen, am besten im Kühlschrank.