Heute gibt es ein sehr einfaches und sehr leckeres Käsekuchenrezept. Ihr braucht nur wenige Zutaten und der Ofen kann auch aus bleiben. Als Basis habe ich selber Quark aus Joghurt hergestellt. Das ist ja nun wahrlich nichts Neues, aber vielleicht gibt es ja noch die eine oder andere, die diese Methode nicht kennt.
Über die Jahre habe ich einiges ausprobiert, um Joghurt abzutropfen. Zuerst habe ich es in einem Kaffeefilter gemacht, aber die Methode hat mich nicht überzeugt. Dann habe ich alte Spucktücher aka Stoffwindeln von F benutzt. Aber wenn man versucht hat, per Hand noch ein bisschen zusätzliche Flüssigkeit herauszutropfen, hatte man gleich eine Ladung Joghurt im Gesicht. Dann habe ich in einer Drogerie Wäschebeutel aus Polyester entdeckt. Die sind so ähnlich wie (total überteuerte) Nussmilchbeutel und es gibt sie zum Beispiel bei dm. Seitdem ist Joghurt abtropfen eines meiner liebsten Hobbies. Geht total einfach!
Joghurt in den Wäschebeutel geben und den Beutel irgendwo aufhängen. Einen Rührbecher drunter, fertig. Das lässt man drei bis vier Stunden stehen.
Danach sollten schon ungefähr 120 – 150 ml Flüssigkeit im Becher gelandet sein. Danach nimmt man den Wäschesack kurz heraus und gibt ein sauberes Küchentuch auf den Boden des Rührbechers. Wäschesack wieder drauf und das Ganze über Nacht im Kühlschrank sein Ding machen lassen. Am nächsten Morgen sollte das Gewicht des Joghurts um die Hälfte geschrumpft sein. Fertig.
Man kann alternativ auch gerne Stoffwindeln oder Küchentücher nehmen. Die einfach zubinden und ebenfalls aufhängen. Geht eventuell auch in der Dusche, wenn Ihr keinen Haken in der Küche habt. (Teurer Nussbeutel geht natürlich auch.) Wenn es gar keine Möglichkeit gibt, irgendwas aufzuhängen, einfach mit Schritt Zwei weitermachen und den Joghurt im Beutel gleich in die mit Küchentuch ausgelegte Rührschüssel geben.
So hat man eine einfache Käsekuchenbasis, mit der sich eine leichte und cremige Masse zubereiten lässt. Die ist ideal für diejenigen, die keinen veganen Frischkäse mögen und denen die alternativen Nüsse auch nicht behagen. Allen anderen schmeckts hoffentlich auch.
Noch ein letzter Hinweis: Ich habe diesmal statt reinem Agar Agar Agartine benutzt. Dieses Produkt enthält nur 20 Prozent Agar Agar, der Rest ist Maltodextrin. Alternativ kann man einen gestrichenen Teelöffel (2 g) reines Agar Agar Pulver nehmen.
Jetzt aber endlich zum Rezept. Dieser Kuchen muss nicht gebacken werden und hat eine sehr cremige, leichte Konsistenz. Der Boden wird ganz einfach aus zwei Zutaten hergestellt: Kekse und Kokosfett. Besonders lecker wird der Kuchen durch karamellisierte Aprikosen. Insgesamt ein einfach zuzubereitendes und relativ preisgünstiges Rezept, dass noch dazu mit wenigen Zutaten auskommt. Bei Auswahl passender Kekse ist es sogar glutenfrei.
Zutaten
1000 g Sojajoghurt
200 g Kekse (Haferkekse oder Mürbeteigplätzchen)
10 EL geschmolzenes Kokosfett, aufgeteilt
200 ml Quittensaft plus 2-3 ElL (Apfelsaft als Ersatz)
10 g (1 Päckchen) Agartine oder 2 g (1 TL) Agar Agar
50 g Zucker
400 g Aprikosen, entkernt und in Spalten geschnitten
50 g brauner Zucker
1 1/2 TL Stärke
Vorgehensweise
- Am Tag vorher den Joghurt wie oben beschrieben vorbereiten und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Sollte ungefähr 500 g ergeben.
- Am nächsten Tag eine Springform (20 – 21 cm) mit Backpapier auslegen. (Auch die Seiten.)
- Kekse in der Küchenmaschine pulverisieren. Alternativ in einen Gefrierbeutel geben und mit einem Nudelholz zu kleinen Krümeln zerdrücken.
- Mit 4 EL Kokosfett mischen und in den Boden der Form drücken.
- Im Kühlschrank fest werden lassen.
- Den Quark in eine große Schüssel geben und mit Zucker und restlichem Kokosfett und Zucker verrühren.
- 200 ml Quittensaft und Agartine in einem kleinen Topf aufkochen und zwei Minuten kochen lassen.
- Fünf Minuten abkühlen lassen.
- Mit der Quarkmischung verrühren und in die Kuchenform gießen.
- Kuchen für zwei Stunden in den Kühlschrank geben und dann noch 30 Minuten ins Gefrierfach.
- Während der Kuchen kühlt, Aprikosen und Zucker in einen Topf geben.
- Aufkochen und köcheln lassen, bis der Zucker geschmolzen ist. Dabei immer rühren.
- Restlichen Quittensaft mit Stärke verrühren und zum Quittensaft geben.
- Fünf Minuten köcheln lassen.
- Abkühlen lassen.
- Kuchen vorsichtig aus der Form lösen.
- Aprikosen auf den Kuchen geben, dabei aber die Flüssigkeit möglichst zurückhalten und später zum Servieren verwenden.
- Kuchen im Kühlschrank aufbewaren.