Schon wieder ein Mohnkuchenrezept? Gibt es nicht schon genug davon auf diesem Blog? Ganz entschieden nein! Es gibt niemals nie zu viele Mohnkuchenrezepte! Mohn ist gesund, der hat Unmengen an Kalzium! Und abgesehen davon ist Mohnkuchen einfach lecker und man kann so viele verschiedene Sorten machen, da wird es auf keinen Fall langweilig. Das Rezept, das ich Euch heute vorstellen möchte, habe ich mal im Frühling auf Instagram bei Krisi gefunden. Ein sehr schönes Foto war das, von einem dunkelblauen Mohnkuchen mit einem wundervoll leuchtend pinkfarbenen Rhabarberbelag. Den wollte ich damals unbedingt machen. Und dann war die Rhabarbersaison vorbei. Das Originalrezept findet ihr übrigens hier.
Neulich habe ich mich an den Kuchen erinnert und nun, im Sommer, wo es so viel frisches Obst zur Auswahl gibt, kann ich auf Ton in Ton statt Farbkontrast setzen und habe mich für eine Mischung aus Brom- und Blaubeeren entschieden. Der erste Versuch hat mich aber nicht ganz überzeugt. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich bei Kuchen sehr pingelig bin. Da muss alles stimmen. In diesem Fall wollte ich den Kuchen saftiger haben. Das wird zwar zum einen von den gemahlenen Mohnsamen besorgt, die ja, sobald man sie mahlt, viel von ihrem Öl abgeben. Und Öl, oder Fett allgemein ist sehr wichtig, wenn man saftigen Kuchen will. Deshalb habe ich die anfangs genommene Ölmenge verdoppelt, noch ein bis zwei Änderungen an den Zutaten gemacht und den Kuchen in einer kleineren Form gebacken. (Man kann statt 20 cm auch eine größere runde Backform nehmen. Dann braucht der Kuchen ca. 10 Minuten weniger. Auf jeden Fall bewachen und rechtzeitig die Stäbchenprobe machen.) Ein, zwei Tage später habe ich ihn dann bis auf ein paar Stücke an meine Kolleg_innen verfüttert. Die Stücke, die ich noch übrig hatte, waren auch am vierten Tag noch sehr saftig. Dazu kommt die leckere, durch die Brombeeren leicht säuerliche Füllung (ich erwische immer saure Brombeeren) und die wunderbar mürben Streusel. Wirklich, es gibt nie genug Mohnkuchenrezepte!
Vor ein paar Tagen gab es übrigens die Ankündigung, dass Vegan MoFo dieses Jahr im November stattfindet. Letztes Jahr war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich nicht nochmal mitmachen würde. Ich hab mich zu sehr reingehängt und es war nicht möglich, den Anspruch, den ich an meine Blogeinträge habe und die zweisprachige Seite mit Arbeit und Familie zusammenzubringen. Deshalb war bei mir ziemlich schnell die Puste raus. Aber nun reizt es mich doch wieder sehr. Ich habe mir ein relativ lockeres Thema ausgedacht, dass hoffentlich den Arbeitsaufwand in grenzen hält. Denn eigentlich ist es ja alles nur Spaß und man sollte es wohl mit dem Perfektionismus nicht übertreiben. Das einzige, was ich wirklich unglücklich finde, ist die Auswahl des Monats. November ist meist durchgehend dunkel und trübe, so dass meine Tageslichtfotos eher wie Höhlenfotos aussehen und alles Bunde sich in eine triste Suppe verwandelt. Aber was denkt Ihr denn? Werdet Ihr (wieder) mitmachen? habt Ihr ein Thema?
Zutaten
Für den Kuchen:
240 ml Sojamilch
80 g (4 EL) Sojajoghurt
1 EL Weißweinessig
100 ml Rapsöl
2 EL gemahlene Leinsamen
150 g Zucker
1/2 TL gemahlene Vanille
200 g gemahlener Mohn
200 g Mehl
2 TL Backpulver
1 geriebene Zitronenschale
1/4 TL Salz
200 g Brom- oder Blaubeeren
Für die Streusel:
100 g Mehl
50 g Zucker
3 EL Rapsöl
Vorgehensweise:
- Ofen auf 200°C vorheizen und eine runde Kuchenform (20 cm Durchmesser) mit Backpapier auskleiden oder einfetten.
- Milch, Joghurt und Essig mischen und ein bis zwei Minuten zum Eindicken stehen lassen.
- Die restlichen flüssigen Zutaten und die Leinsamen dazugeben.
- Zucker, Vanille und Mohn einrühren.
- Restliche Zutaten unterheben.
- Drei bis vier Esslöffel Beeren einrühren, dann den Teig in die Form geben.
- Restliche Beeren darauf verteilen.
- Alle Zutaten für die Streusel mischen.
- Mit den Händen zu großen Streuseln formen und auf den Teig geben.
- Ca. 45-50 Minuten backen. (Stäbchenprobe)
- 15 Minuten abkühlen lassen, aus der Form lösen und vollständig abkühlen lassen.