Für diese einfachen, saftigen, lockeren und schnell zusammengemixten Birnenmuffins mit Purpurweizen hab ich mal was Besonderes ausprobiert. Zugegeben, das Rezept entstand schon vor einigen Wochen, als die seltenen Petersbirnen reif waren, die wir in unserem Laden verkaufen durften. Wir haben wirklich tolle Lieferantinnen, die solche besonderen Dinge in kleinen Mengen anbauen.
Petersbirnen sind sehr kleine Birnen, es ist also kein Problem, sie im Ganzen in einem Muffin mitzubacken. Sie sind meist schon im Sommer reif und keine Sorge, man muss nicht lange nach ihnen suchen. Diese Muffins kann man genausogut mit anderen kleinen Birnen backen. Oder abwandeln, indem man entweder eine normalgroße Birne (z. B. Williams Christ) viertelt, oder ebendiese in Würfel schneidet und die Würfel unter den Teig rührt. Wichtig ist nur: die Birnen sollten reif sein. Dann haben sie das meiste Aroma und lassen sich sehr einfach mitbacken.
Purpurweizen ist eine alte Weizensorte, die seit ein paar Jahren im Zusammenhang mit der Vermarktung von „Urgetreide“ wieder angebaut wird. Es handelt sich um eine Weichweizenart und die Farbe stammt von den Anthocyanen, die man in den Randschichten des Purpurweizens findet. Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe, die für die blau-violette Farbe in verschiedenen Lebensmitteln wie Weintrauben oder Blaubeeren verantwortlich sind.
Viele Leute wissen, glaube ich, kaum was darüber, dass es auch beim Weizen Unterschiede gibt, wie zum Beispiel Weichweizen oder Hartweizen, aber eben auch Weizensorten, bei denen die Randschichten eine andere Farbe haben. Es ist auch nicht wichtig. Was man eher beim Backen kennen muss sind die Typennummern des Mehls. Diese gibts bei Purpurweizen nicht, denn hier ergibt auch nur Vollkornmehl Sinn. Ich kaufe den Purpurweizen als ganzes Korn im Internet und mahle ihn dann selbst. In Bioläden findet man manchmal Rotkornweizen.
Da man Purpurweizen meistens selber mahlen muss, wird das daraus entstandenen Vollkornmehl oft für herzhafte Brot- oder Brötchenrezepte verwendet. Ich finde aber, das Getreide eignet sich auch für Süßes. Der nussige Geschmack passt meiner Meinung nach besonders gut zu leckerem Herbstobst. Diese Birnenmuffins sind zwar fettarm und enthalten auch nicht so viel Zucker wie meine üblichen Muffinrezepte, sie schmecken aber auch nicht, wie viele Menschen gerne sagen, „gesund“. (Damit meinen sie wohl sowas wie nicht lecker oder langweilig.) Sie sind fluffig und saftig, ein leckeres, schnelles und aromatisches Herbstrezept.
Ich gebe zu, diese Hauptzutat dieses Muffinrezeptes ist nicht besonders einfach zu bekommen, aber mit regulärem Weizenvollkornmehl werden die Birnenmuffins auch gut. Muffinrezepte sind durch den einfachen Rührteig sehr leicht abzuwandeln, und ich persönlich experimentiere sehr gerne mit Getreide wie Einkorn, Emmer oder Kamut. Mit Dinkelmehl oder einer Mischung aus verschiedenen Mehlen gelingen diese Birnenmuffins natürlich auch.
Birnenmuffins mit Purpurweizen
Saftige, aromatische Muffins, die schnell zubereitet sind. Leckerer Snack, Nachtisch oder sogar zum Frühstück.
- 140 g Purpurweizenvollkornmehl (oder Vollkornmehl)
- 50 g Zucker
- 1 TL Backpulver
- ¼ TL Natron
- 120 ml Sojamilch
- 70 g Apfelmus (3 EL)
- 30 ml Öl (2 EL)
- 2 EL Zitronensaft
- Abriebvon einer Zitrone
- ½ TL Zimt
- 6 Minibirnen, ganz oder 6 Birnenviertel ((oder 1 Birne gewürfelt))
Ofen auf 200°C vorheizen und 6 Muffinförmchen einfetten.
Mehl, Zucker, Backpulver und Natron in einer Schüssel mischen.
Restliche Zutaten (außer Birnen) unterrühren.
Teig in die vorbereiteten Formen geben und die Birnen oder Birnenviertel in den Teig drücken. Wenn gewürfelte Birnen verwendet werden, sollten die Stückchen zusammen mit den anderen Zutaten unter den Teig gerührt werden, bevor sie in den Förmchen landen.
Ca. 20 Minuten backen, bis die Muffins goldbraun sind.
Für ungefähr 10 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form nehmen.
Warm oder kalt servieren.