Moin zusammen! Neues Rezept! Saftige, fluffige und natürlich vegane Franzbrötchen mit der üblichen Zimt-Zucker-Mischung und mit Schokolade. An diesem Rezept hab ich eine Weile gefeilt und jetzt bin ich endlich zufrieden damit. Auch wenn es natürlich keine Neuerfindung ist. Aber Franzbrötchen sind ja doch ein wenig anspruchsvoll, finde ich. Und es gibt verschiedene Meinungen darüber, wie ein gutes Franzbrötchen zu sein hat. Dies hier ist also meine Meinung.
Aber bevor ich weiter über diese sehr leckeren Teilchen schreibe, gibts ein kleines Update darüber, was so los war. Und davor möchte ich ein bisschen was übers Bloggen loswerden. Wer das alles nicht lesen möchte, kann direkt unter dem ersten Foto auf einen Knopf drücken, der Euch direkt zum Rezept springen lässt.
Im Oktober habe ich hier mein letztes Rezept gepostet. Dann sind wir in den Urlaub gefahren und nach unserem Urlaub ging es direkt wieder in den sogenannten Lockdown mit Homeschooling und so weiter. Ich beschwere mich nicht, geht ja gerade vielen so. Bevor es wieder losging mit normal arbeiten und dann noch Lehrerin spielen, hatte ich den Sommer über sehr viel Zeit, mich mit meinem Blog zu beschäftigen. Ich habe für meine Verhältnisse viele Rezepte geschrieben und gepostet und versucht, meine Fotografiekenntnisse zu erweitern.
Außerdem hatte ich mir in den Kopf gesetzt, mich mal mit professionellem Bloggen zu beschäftigen. Ich schreibe auf dieser Seite schon so lange und immer wieder werde ich gefragt, warum ich nicht mehr daraus mache. Irgendwie scheint niemand mehr nur so zum Spaß zu bloggen. Und ist ja auch logisch, denn der Spaß kostet. Hosting, Rezeptzutaten, Fotografiehintergründe, Geschirr und viel Zeit. Allein aus diesen Gründen ist es sinnvoll, darüber nachzudenken, ob man die Kosten nicht irgendwie wieder reinholen kann.
Das Rezepteschreiben und das Fotografieren macht mir sehr viel Spaß und ich würde mich eigentlich freuen, wenn ich das öfter und nicht immer nur so nebenbei machen könnte. Aber natürlich bedeutet Bloggen viel mehr als nur Rezepte aufschreiben. Wenn man Geld damit verdienen möchte, gibt es verschiedene Wege, von denen man am besten nicht nur einen beschreitet. Der einfachste und nach meiner Kenntnis am häufigesten gewählte, ist Werbung zu schalten. Und genau das gefällt mir nicht.
Ich selbst lese kaum noch andere Blogs, bei denen mir ein Pop-Up nach dem nächsten entgegenkommt. Werbung, Newsletteranmeldungen und zusätzlich oft Videos. Solche Seiten zu lesen, ist für mich sehr anstrengend. Anzeigen schalten ist natürlich vernünftig, um Kosten zu decken. Aber ich lese viele Blogs nur noch mit Hilfe eines Adblockers. Persönlich würde ich daher lieber etwas Geld für ein Rezept bezahlen, wenn man dafür einfach lesen könnte und nicht ständig etwas an- oder wegklicken müsste.
Nicht nur die Werbung nervt mich. Auch finde ich, dass es schwierig ist, gute Ratschläge zum Thema Bloggen zu finden. Wenn man sich einmal damit beschäftigt, landet man in einem Labyrinth aus kryptischen Fachbegriffen: SEO-Optimisierung, Keyword-Recherche, Zielgruppen und Nutzerverhalten. Man liest darüber, dass man auf seinem Blog Probleme für Leser:innen lösen soll und dass man Blogeinträge fürs Konvertieren schreiben muss, was bedeutet, dass die Besucher:innen auf dem Blog genau das machen, was man von ihnen erwartet. Also z. B. ein E-Book kaufen. Viele dieser Dinge gehen soweit ich weiß nicht nur darauf zurück, dass Bloggen dem Geldverdienen dient. Sie hängen auch damit zusammen, wie sich die bekannteste Suchmaschine der Welt den Aufbau guter Webseiten so vorstellt. Nur wenn man das beachtet, schafft man es angeblich in vielen Fällen erst, irgendwo auf den ersten Seiten dieser Suchmaschine aufzutauchen. Und nur so werden Webseiten erst sichtbar. Die Betreibenden vieler Rezeptseiten sind also angehalten, ihre Inhalte genau so zu gestalten, dass sie für Suchmaschinen optimiert sind und die Inhalte erst so eine Chance haben, gefunden zu werden.
Bloggen ist ein Geschäft, und deshalb haben viele Blogger:innen keine Leser:innen mehr, sondern Kund:innen. Und diese Kund:innen haben Erwartungen. Sie wollen sehr schnell genau das finden, wonach sie suchen. Oft wollen sie es gratis und es soll einfach zu bekommen sein. Sagen wir mal, sie suchen ein Rezept. Vielleicht ist es ein kompliziertes Rezept. Sie wissen nicht viel darüber und haben auch keine Zeit oder Lust, sich genauer damit zu beschäftigen. Das Rezept finden sie auf einem Blog. Die Person, die diesen Blog schreibt, kennen sie nicht. Sie wissen auch nicht, ob das Rezept was taugt. Aber das Bild sieht gut aus und das Rezept war auf Seite Eins der Suchmaschine. Also legen sie los. Aber irgendwas geht schief. Vielleicht haben sie die Anleitung nicht genau befolgt, vielleicht haben sie Zutaten ausgetauscht, die sie besser nicht ausgetauscht hätten. Oder vielleicht ist auch ein Fehler in der Beschreibung, die Autor:innen haben was vergessen.
Und statt zu fragen, was da wohl passiert sein könnte, schreiben sie einen verärgerten Kommentar. Und dann kommen sie nichtmal zurück, um sich die Antwort durchzulesen, die die Autor:innen für sie hinterlassen haben. Sie sind weg. Selbst, wenn man sich die Zeit nimmt, ihnen eine Mail zu schreiben, antworten sie nicht. Vielleicht, weil sie verärgert sind, vielleicht, weil sie längst ein anderes Rezept gefunden haben. Das sind keine Leser:innen, das sind verärgerte Kund:innen, die mit ihrem Produkt unzufrieden sind. Sie wollen eigentlich keinen Austausch, sie wollen nicht kommunizieren, weil sie den Blog ja eigentlich eh nicht kennen. Sie haben sich ihre Meinung gebildet und weg sind sie.
Ich finde das unangenehm und genau diese Art der Kommunikation möchte ich eigentlich vermeiden. Ich gebe zu, dass ich mich über solche Vorkommnisse ärgere. Hier auf dem Blog passiert es nicht so oft, aber man kann solche Kommentare ja überall finden. Auch Produktwerbung ist nicht so mein Ding, denn da bin ich wählerisch. Deshalb möchte ich lieber weiter Hobbybloggen und mir keine Sorgen über mein Webseitenranking machen müssen. Ich möchte hier auch keine Kund:innen, sondern Leser:innen und Leute, die sich für veganes Backen interessieren.
Ich freue mich immer über Austausch. Ärgerliche Kommentare beiseite, ich finds super, wenn sich jemand die Zeit nimmt, ein Feedback zu geben. Ich bin begeistert, wenn Leute Hintergrundinformationen suchen oder mal was Neues ausprobieren möchten. Ich bin nicht der Meinung, dass man jeden Post nach einem bestimmten Verfahren schreiben sollte, das Suchmaschinenrichtlinien mehr in den Vordergrund stellt, als individuelle Inhalte. So war es doch auch mit Power Point: irgendwann sah jeder Vortrag gleich aus und jede:r im Raum langweilte sich zu Tode. Klar muss das nicht zwingend so sein, aber wenn ich viele Vorgaben berücksichtigen muss, ist meine Kreativität schnell verschwunden. Andere Leute mögen das viel besser machen, ich kann es nicht.
Das ist meine Meinung, Eure muss es nicht sein und das ist ja auch okay. Ich wollte das alles schon lange mal aufschreiben, es ging mir in der Vergangenheit oft im Kopf herum. Vor allem, weil ich immer wiede den Ratschlag bekommen habe, doch endlich „mal was mit meinem Blog zu machen“. Aber Keyword-Recherche, SEO-Optimierung und Werbung sind echt nicht mein Ding. Einen Post in zwei Sprachen zu schreiben, Bilder zu bearbeiten, einzufügen und zu beschriften und dann noch die Rezepte zu formatieren füllt meine Zeit schon aus. Ich finds gut, wenn ich mich ganz auf die Rezepte konzentrieren kann.
Und Ihr habt auch was davon: ein leckeres neues Franzbrötchenrezept.
Saftige Franzbrötchen mit Schokoladenstückchen
Tatsächlich habe ich Franzbrötchen das erste Mal nicht in Hamburg, sondern bei einem Bäcker in irgendeiner norddeutschen Stadt gegessen. Aber in Hamburg sind diese Plunderteilchen natürlich zu Hause. Dabei ist die Herkunft der Franzbrötchen, wie so oft, unklar.
Natürlich gibt es auch verschiedene Methoden, um sie herzustellen. Am häufigsten wird Plunderteig verwendet. Das ist ein Hefeteig, in den Fett eigebarbeitet wird. Das geschieht, wie bei Croissants, über mehrmaliges Ausrollen und Falten. Ich gebe zu, für mein Rezept hab ich geschummelt und abgekürzt. Zwar benutze ich für mein Franzbrötchenrezept auch viel Fett, auf das Ausrollen und Falten habe ich aber verzichtet. Wenn ihr einen Plunderteig für die Franzbrötchen benutzen möchtet, könntet Ihr Euch mal diese dänischen Tebirkes ansehen.
Trotzdem braucht man für dieses Rezept Zeit und Geduld. Ich benutze gerne weniger Hefe als üblich und deshalb muss der Teig länger gehen. Zwei Stunden sollte man da schon einplanen, plus 30 Minuten für eine zweite Gehzeit. Wenn man die Margarine direkt auf den Teig legt und ihn dann zusammenrollt, läuft sie natürlich während des Backens aus. Das ist aber nicht so schlimm. Ich öffne normalerweise nach der Hälfte der Backzeit den Ofen und bestreiche das Gebäck mit der ausgelaufenen Margarine. Dadurch bekommen die Franzbrötchen eine tolle Farbe und werden etwas knuspriger.
Außerdem hab ich noch fein gehackte Schokolade dazugegeben. Das ist natürlich nicht notwendig, aber ich liebe Schokofranzbrötchen. Außerdem habe ich diese Schokolade zum Teil sogar selbstgemacht. Es war meine erste Schokolade und das muss man doch feiern.
Franzbrötchen schmecken am besten, wenn sie frisch gebacken und abgekühlt sind. Man kann sie aber auch nach dem Abkühlen einfrieren und dann im Ofen wieder aufwärmen. Sie schmecken aber auch noch einen Tag später, auch wenn sie dann nicht mehr ganz so frisch sind.
Saftige Franzbrötchen mit Schokostückchen
Saftige, fluffige und vegane Franzbrötchen nicht nur mit Zimt und Zucker, sondern auch mit Schokolade.
- 300 ml Sojamilch oder ein anderer Pflanzendrink
- 20 g frische Hefe
- 50 g Margarine (geschmolzen)
- 500 g Mehl, Type 550
- 50 g Zucker
- ½ TL Salz
- Füllung
- 150 g kalte Margarine
- 150 g Rohrohrzucker oder Raffinadezucker
- 1 TL Zimt
- 150 g kleingehackte Zartbitterschokolade
Für den Teig Milch in einen kleinen Topf geben und lauwarm erhitzen.
Vom Herd nehmen und die Hefe hineinkrümeln.
Mehl, Zucker und Salz in eine große Schüssel geben und die Milch-Hefemischung darübergießen. 10 Minuten stehen lassen, bis die Hefe angefangen hat, Blasen zu werfen.
50 g Margarine in den Topf geben, in dem die Milchmischung war. Bei niedriger Temperatur schmelzen.
Dann ebenfalls zum Mehl geben.
Den Teig in der Schüssel ca. eine Minute kneten.
Ein feuchtes Küchentuch über die Schüssel mit dem Teig legen und ca. 10 Minuten ruhen lassen.
Anschließend nochmal 1-2 Minuten kneten, bis der Teig elastisch ist und eine glatte, nicht klebende Oberfläche hat.
Teig wieder mit deinem feuchten Tuch bedecken und bei Zimmertemperatur (ca. 20°C) für ca. 2 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat.
Teig aus der Schüssel nehmen, kurz durchkneten und zu einer Kugel formen.
Auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem Rechteck ausrollen. (50 x 35 cm)
Die kalte Margarine in sehr dünne Scheiben schneiden und auf den Teig legen.
Zucker und Zimt mischen und auf dem Teig verteilen.
Auch die Schokoladenstückchen darauf verteilen.
Den Teig straff von der langen Seite her aufrollen und den Saum andrücken und nach unten legen.
In 12 gleich große Stücke schneiden und mit Hilfe eines Kochlöffelstiels eine tiefe Kerbe in die Mitte drücken.
Auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche verteilen, abdecken und ca. 30 Minuten gehen lassen.
Gleichzeitig ein tiefes Backblech auf den Boden des Ofens legen und diesen auf 250°C vorheizen.
Sobald die Franzbrötchen gegangen sind und der Ofen vorgeheizt ist, vorsichtig eine Tasse kochendes Wasser in die tiefe Backform gießen und sofort danach ein Blech mit Gebäck in den Ofen schieben.
Temperatur auf 200°C senken un die Franzbrötchen ca. 20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
Nach ca 10 Minuten Ofen einmal öffnen und die ausgelaufene Margarine mit einem Backpinseln auf die Franzbrötchen streichen.
Die franzbrötchen auf dem zweiten Blech auf die gleiche Art backen.
Abkühlen lassen und sofort servieren.