Anders als die im Handel erhältlichen Oreos, sind Rezepte für selbstgemachte Oreo-Sandwichkekse oft nicht vegan. Hier findest Du ein einfaches Rezept für selbstgemachte Oreos ohne Butter, Eier oder Milch.
Warum sind Oreo-Kekse so schwarz?
Die schwarze Farbe von Oreo Cookies stammt von einem besonderen Kakaopulver. Auf Englisch wird diese Sorte black cocoa genannt, also schwarzer Kakao. Und schwarz ist er wirklich. Pechschwarz! Und so bleibt er auch nach dem Backen.
Diese Kakaosorte ist im Vergleich zu normalem Backkakao stärker alkalisiert. Alkalisierung bedeutet, dass dem Kakaopulver ein Alkalisalz zugegeben wird, zum Beispiel Kaliumcarbonat. Und das beeinflusst und verändert die Farbe des Kakaos. Kaliumcarbonat ist übrigens nichts anderes als Pottasche, also das Backtriebmittel, welches man traditionell für Lebkuchen verwendet.
In Deutschland kann man man in der Regel zwei Sorten Kakaopulver kaufen: alkalisiertes und nicht alkalisiertes. (Oben seht ihr von oben nach unten: schwarzes Kakaopulver, alkalisierten Backkakao und nichtalkalisierten Kakao.) Wenn man die beiden vergleicht, wird einem schnell klar, was Natriumcarbonat bewirkt: Zum einen intensiviert es die braune Farbe des Kakaos und macht ihn dunkler. Zum anderen verändert es den Geschmack. Alkalisalz macht Kakao milder, denn es reduziert im Kakao vorhandene Säuren. Außerdem verbessert es die Löslichkeit in Flüssigkeiten.
Wonach schmeckt schwarzes Kakaopulver?
Gerade habe ich geschrieben, dass ein mit Alkalisalz behandelter Kakao milder schmeckt als ein unbehandelter Kakao. Generell ist der Kakaogeschmack hier auch intensiver. Bei schwarzem Kakao ist das anders. Der spezielle Geschmack der Oreos kommt zu einem großen Teil vom diesem besonderen Kakaopulver, das anders schmeckt als unser übliches. Ich finde, es schmeckt eigentlich nicht besonders nach Kakao. Dafür ein bisschen salzig und einen Tick nach Lakritze. Schwarzer Kakao ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes! Leider auch ein wenig teuer und nicht einfach zu bekommen. (Ich habe nette Freude in den USA, die mir sowas schicken.) Wenn Ihr dieses Pulver kaufen möchtet, schaut Euch mal im Internet um. Da bekommt man es manchmal sogar in Bioqualität.
Backtipps für Oreos
Ihr könnt diese Kekse auch mit „normalem“, alkalisierten Backkakao herstellen. Wenn man sich im Internet umschaut, werden die meisten deutschen Oreorezepte mit Backkakao gemacht.
Zum Thema Füllung: Ich finde Oreokekse super, aber die Füllung finde ich schrecklich! Viel zu süß und fettig. In amerikanischen Rezepten besteht sie zumeist aus Butter oder Shortening (Ein Backfett, das es so in Deutschland nicht gibt. Am ehesten mit Palmin vergleichbar.) und Puderzucker. Ein solches Rezept werde ich hier mit Euch teilen. Alternativ empfehle ich das Fett durch veganen Frischkäse zu ersetzen. Verändert zwar den Geschmack, liegt aber auch leichter im Magen.
Brauner Zucker: Ich kaufe meinen braunen Zucker nicht im Supermarkt, sondern gerne in indischen Läden, die auch britische oder US-amerikanische Produkte führen. Brauner Zucker aus dem Supermarkt ist oft sehr grobkörnig und trocken. Besser für dieses Rezept ist eine feuchtere und auch feinkörnigere Sorte, wie sie traditionell in US-amerikanischen Cookierezepten verwendet wird.
Ich habe mir dieses Rezept für vegane Oreos nicht selber ausgedacht, sondern aus dem tollen Magazin Bake from Scratch (Werbung, unbeauftragt) entnommen. Das dort aufgeschriebene Oreorezept ist, wie sehr viele andere Rezepte für selbstgemachte Oreokekse, zwar nicht vegan, aber sehr einfach anzupassen. Ich empfehle beim Backen ganz besonders aufzupassen, da die Plätzchen wirklich schwarz sind. Das bedeutet, man sieht nicht, wenn sie verbrennen. Also bitte die Kekse genauso dick ausstechen wie angegeben und auch die Backzeit genau einhalten.
Wenn Du dieses Rezept machst, hinterlasse gerne einen Kommentar. Das hilft anderen Leuten, die es auch ausprobieren wollen. Gerne kannst Du Fotos davon auf Instagram oder Facebook teilen. Darüber freue ich mich. Wenn Du @seitanismymotor oder #seitanismymotor tagst, sehe ich sie auch.
Vegane Oreos
Zutaten
- 35 g schwarzes Kakaopulver
- 110 g weiche Margarine
- 110 g brauner Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 EL Sojamilch
- 180 g Weizenmehl
- ⅛ TL Backpulver
- 1 Prise Salz
Füllung
- 110 g weiche Margarine
- 240 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
Anleitungen
Für die Oreo-Kekse
- Das Kakaopulver in eine Schüssel sieben.
- Von der Margarine 3 EL abnehmen und in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen.
- Zum Kakaopulver geben und beide Zutaten gut verrühren.
- Restliche Margarine mit dem Zucker und Vanillezucker in einen hohen Behälter geben.
- Mit dem Handmixer für 3-4 Minuten auf höchster Stufe schaumig schlagen.
- Die Margarine-Zuckermischung zusammen mit der Sojamilch zu der Kakaomischung geben.
- Nun Mehl, Backpulver und Salz unterrühren. Mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten, der komplett schwarz sein sollte.
- In Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde kalt stellen.
- Ofen auf 160°C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie oder Backpapier ca. 2 – 4 mm ausrollen.
- Mit einem runden Ausstecher (6 cm Durchmesser) Plätzchen ausstechen.
- Auf ein Backblech legen und 7-9 Minuten backen, je nach Dicke der Plätzchen.
- Den restlichen Teig ausrollen, ausstechen und ebenfalls backen.
- Vollständig abkühlen lassen.
Für die Füllung
- Für die Füllung die Margarine in eine hohe Schüssel geben und kurz mit dem Hnadrührgerät aufschlagen.
- Nach und nach den Puderzucker unterschlagen.
- Vanillezucker unterrühren.
- Füllung in einen Spritzbeutel geben (eine Tülle mit großer, runder Öffnung verwenden) und auf die Hälfte der Plätzchen spritzen.
- Mit den restlichen Plätzchen zusammenfügen und leicht andrücken.
5 comments
Ich vertrage Soja nicht, kann ich normale Milch nutzen? (Ja, dann sind sie nicht mehr vegan, das ist mir aber nicht wichtig)
Oreo – Kekse sind Vegan…
„Kann Spuren von… enthalten“, heißt ausschließlich, dass die verscheidenen Produkte aus der selben Herstellung kommen, und dementsprechend Berührungspunkte zueinander gehabt haben können. Hersteller sind verpflichtet es auf den jeweiligen Produkten zu kennzeichnen. Diese Information ist Relevant für Allergiker und nicht für Personen, die sich bewusst für eine Vegane Ernährung entscheiden haben. Wenn man nur danach gehen würde, welche Produkte Berührungspunkte hätten, dann können wir auch direkt die Veganen Ersatzprodukte weglassen. Aber jedem das seine.
Also nochmal: Darum geht es bei diesem Rezept nicht. Steht direkt im ersten Satz, dass gekaufte Oreos vegan sind! (Außerdem siehe Kommentar vor Deinem und meine Antwort darauf.) Was soll denn diese „Spuren von“ Diskussion? Hier geht es nicht um gekaufte Oreos, sondern um selbstgemachte. Und dafür gibt es nicht viele vegane Rezepte, stattdessen aber viele mit Butter und Eiern.
„Spuren von“ Diskussionen hab ich noch nie geführt und führe sie hier auch überhaupt nicht. Ich schreib auch niemandem vor, was er oder sie essen soll. Ich teile vegane Rezepte zum Nachbacken. Aber ich schätze mal, ums Backen gehts hier nicht.
Naja… Oreos sind ja sowieso vegan…. „kann Spuren von Milch enthalten“ ist jetzt nicht von wegen „Milch ist immer drin“ es heißt so viel dass die sich selbst schützen, weil in der selben Fabrik 5km weiter Milch verarbeitet wird. Oreos. Sind. Vegan.
Hallo Martyna, danke für deinen Kommentar. Du hast vollkommen recht, gekaufte Oroes sind seit ein paar Jahren auch in Europa vegan. Hier soll auch nicht der Eindruck erweckt werden, dass sie es nicht sind. Und um eine „Spuren von“ Diskussion geht es mir auch nicht. Ich verstehe nicht, warum du das denkst? Worum es mir geht: Wenn man Oreos selbermachen will und nach Rezepten sucht, enthalten diese Rezepte oft Butter, Eier oder Milch. Wenn man aber ein veganes Rezept sucht, findet man hier eins.
P.S. Ich habe den Text jetzt aktualisiert, damit klar ist, welchen Zweck das Rezept erfüllen soll.
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